Jürgen Huber

„Als wäre Liebe Pflicht“, eine Geschichte vom Überdruss an Gewalt und Entmenschlichung. Nach all den Dekonstruktionen der „Liebe“ kann es da noch eine Gegenüberstellung von Krieg und Liebe geben? Das Gute soll siegen, man möge sich – aus den komplex empfundenen Verhältnissen heraus – mit Zukunft beschäftigen.
Doch Liebe will gefunden werden, das kann voraussetzungsvoll sein. Die Hauptperson, Gregg Stang, ein Stolperer, der als Kriegsberichterstatter in einer Welt des moralischen Umbruchs, des Niedergangs, sich endlich doch vom Brotberuf verabschieden will, um sich der Liebe als vielversprechender Alternative zuzuwenden. Seine Alltags-Rituale werden in teils symbolischen Bildern geschildert, sein Aufstieg durch einen engen Schacht, sein „Abrutschen“ in die Deutungshoheit, die ihn nicht befriedigt und keinen Frieden schafft. Die Wahrheit ist so flexibel geworden. Zugleich ist das Dachkämmerchen der ideale Ort der Liebe, ja, um eine ersehnte Geliebte zu erahnen, zu projezieren. Auch wenn sie zunächst nur sphärisch und unsichtbar da ist, bestimmt sie sein Fühlen und Denken. 
Am Ende läuft es auf ein Happy End hinaus, muss ja, wenn so viel Begehren und Sehnsucht, wenn verschiedene Ariadnefäden zu einem zusammenkommen.  Dass man sich in schöne alte Autos oder seine erfolgreiche und einträgliche Arbeit ebenfalls verlieben kann, soll nicht ganz unerwähnt bleiben. Wichtiger ist dem Autor die Erörterung, was, wenn man Liebe als Ausweg sieht?

Hrsg.: Gisela Bender und Stefan Voit

Hrsg.: Gisela Bender & Jürgen Huber

Jürgen Huber